CMS-Chaos vermeiden: Warum nicht alles editierbar sein sollte

Content-Management-Systeme (CMS) versprechen oft einfache Selbstverwaltung: „Keine Entwickler:innen mehr nötig, Inhalte pflegen wie einen Social-Media-Post.“
Die Realität ist meist komplexer. Sobald mehrere Personen mit unterschiedlichen Rollen und Hintergründen Inhalte bearbeiten, entstehen schnell Inkonsistenzen im Layout, unklare Strukturen oder sogar Darstellungsfehler.
Ein zu flexibles CMS ist wie ein offenes Buffet – irgendwer mischt am Ende Nudelsalat mit Tiramisu.
Das Problem ist selten der Wille, sondern der zu große Spielraum: Redakteur:innen sind Expert:innen für Inhalte – nicht für Webdesign oder technische Strukturen. Wenn das CMS zu viele gestalterische Optionen bietet, wird aus einem durchdachten Design schnell ein uneinheitliches Gesamtbild.
Um das zu vermeiden, braucht es klare Prinzipien – sowohl in der technischen Umsetzung als auch in der Zusammenarbeit.
1. Vordefinierte Bausteine statt freier Gestaltung
Jede zusätzliche Freiheit kostet: Jedes extra Feld, jede freie Formatierung erhöht die Dauer der Programmierung und auch langfristig die Pflegezeit – und damit die Kosten. Wer früh entscheidet, welche Elemente wirklich editierbar sein müssen, spart nicht nur Nerven, sondern auch Geld.
Anstatt alle Inhalte frei editierbar zu machen, setzen wir daher auf klar definierte, wiederverwendbare Komponenten: z. B. „Hero mit Text & Button“, „Bild mit Caption“ oder „Dreispaltige Icon-Reihe“.
Jede Komponente kann zusätzliche, klar begrenzte Optionen haben – etwa die Wahl eines Hintergrundbildes. Es darf auch Komponenten geben, die man an der gewünschten Stelle pflegen, aber nicht inhaltlich editieren kann. Denn wenn dies nicht notwendig, oder nur zusätzlicher Workload ist, spart man auch hier wertvolle Ressourcen.
So bleibt die Seite auch langfristig konsistent, selbst wenn viele verschiedene Personen daran arbeiten.
2. Reduzierte und verständliche Backends
Viele CMS-Backends sind überladen mit Feldern und Optionen. Das kostet Zeit – und Zeit ist Geld. Wer Redakteur:innen verwirrt, sorgt für unnötige Rückfragen, Fehlerkorrekturen und Schulungsaufwand. Ein schlankes Backend macht die Pflege effizienter. Das merkt auch der Controlling-Bereich.
Unsere Backends sind kein Astronautencockpit – sondern so einfach, dass selbst Tante Erna damit klarkommt.
Bei uns brauchst du keine Schritt-für-Schritt Anleitung um deine Inhalte auf die Website zu bringen. Wir konzipieren bewusst: Nur Felder, die wirklich benötigt werden, bleiben sichtbar. Bezeichnungen sind so gewählt, dass sie auch für Personen ohne technisches Vorwissen klar verständlich sind. Das sorgt für effiziente Pflege und weniger Fehlerquellen.
3. Redaktion als Teil des Projekts einbeziehen
Redakteur:innen sollten nicht erst beim Launch mit dem CMS in Berührung kommen. Schon vor der ersten Design-Phase klopfen wir ab, welche Formen von Inhaltsdarstellungen tatsächlich benötigt werden. Bei einem Relaunch analysieren wir dafür die bestehenden Website-Module: Welche haben sich in der Vergangenheit bewährt, welche wurden kaum genutzt, und wo fehlten Funktionen? Sie dürfen die neuen Contentmodule selbst benennen und haben direkt im Contentbereich des CMS eine visuelle Übersicht, welche Module Ihnen auf welchen Seiten zur Verfügung stehen.
So verstehen alle Beteiligten nicht nur wie, sondern auch warum bestimmte Elemente so funktionieren, wie sie es tun.
4. Klare Grenzen für gestalterische Freiheit
Nicht alles muss editierbar sein. Manche Designelemente bleiben bewusst fix, um das Erscheinungsbild zu schützen und den Pflegeaufwand gering zu halten.
Zu viel Flexibilität kann langfristig zu inkonsistenten Layouts und einer Verwässerung des Brandings führen.
Deshalb unser Ansatz: Kreativität ja – aber bitte innerhalb der Leitplanken. Wir geben den Raum für redaktionelle Freiheit, aber stellen Leitplanken auf, damit der Look konsistent bleibt. Denn: Gute Gestaltung ist kein Demokratieprojekt – sie folgt einer Strategie.
Mehr gutes Design gibt's bei unserer Branding Unit
5. Weiterentwicklung statt Zweckentfremdung
Mit der Zeit entstehen oft neue inhaltliche Bedürfnisse. Statt bestehende Komponenten zu „verbiegen“ oder zweckentfremden, entwickeln wir gezielt neue Bausteine oder passen vorhandene im Kern an.
Genauso wichtig: Komponenten, die sich im Alltag nicht bewähren, werden entfernt, um das System schlank zu halten.
Fazit: CMS-Entwicklung ist auch UX-Design – nur fürs Backend
Ein gutes CMS ermöglicht die Pflege von Inhalten ohne Angst, versehentlich das Layout zu zerstören.
Das erreichen wir, indem wir Backend-Strukturen so sorgfältig gestalten wie das Frontend: modular, wartbar, benutzerfreundlich – und immer mit Blick auf langfristige Konsistenz und Markenstärke.