Elixir im Einsatz: Warum wir auf die Echtzeit-Power der BEAM setzen

Die Logos von 9elements und Elixir verbunden durch ein X.

Moderne Web-Apps müssen in Echtzeit reagieren: Nutzer*innen erwarten sofortiges Feedback – besonders wenn künstliche Intelligenz im Spiel ist. Ob LLM-Streaming oder kollaboratives Editieren: Wer hier auf klassische Webstacks vertraut, kämpft oft mit Latenzen, Blockaden oder komplexer Infrastruktur. 

Wir bei 9elements setzen in solchen Fällen auf Elixir. Die funktionale Sprache läuft auf der hochskalierbaren BEAM-VM (aus dem Erlang-Ökosystem) und ist wie gemacht für Realtime-Kommunikation, verlässliche Prozesse und massive Parallelität – genau das, was moderne AI- und Multiplayer-Anwendungen brauchen. 

🧠 Elixir kurz erklärt: 
Elixir ist eine funktionale Sprache, die auf der Erlang VM läuft – bekannt für ihre Resilienz, Concurrency und Messaging-Architektur. Sie eignet sich ideal für Apps mit vielen gleichzeitigen Verbindungen: Streaming, Kollaboration, Realtime-UX. 

Wir entwickeln bei 9elements seit Jahren Web-Backends mit Elixir – sowohl für Kund*innen, die KI-Funktionalität in ihre Tools integrieren, als auch für komplexe Interfaces mit Live-Collaboration und Streaming-Daten. Und wir sehen: Der Bedarf wächst. Schnell. 

Realtime-UX mit Elixir: Feedback, bevor die KI überhaupt fertig ist 

Ein klassisches Problem: LLMs sind nicht gerade schnell. Nutzer*innen tippen etwas ein – und müssen dann gefühlt ewig auf eine Antwort warten. In einer modernen UX darf das nicht passieren. 

Elixir startet pro Request einen eigenen Prozess, der sofort erste Ergebnisse streamen kann – z. B. über WebSockets oder Phoenix LiveView. Die eigentliche Inferencing-Logik läuft im Hintergrund weiter, orchestriert von GenServern oder Task-Trees – ohne die UI zu blockieren. 

Ergebnis: 

  • Die App wirkt schnell 

  • Feedback kommt in Millisekunden 

  • Die User Experience bleibt smooth – auch wenn die Antwort noch generiert wird 

Und weil die Prozesse billig und voneinander isoliert sind, könnt ihr problemlos tausende parallele Sessions handeln – ohne Race Conditions oder Memory-Leaks. 

Mensch & KI als Team: Kollaboration als Default-Modus 

Sobald KI in eurer App eine Rolle spielt, ist Kollaboration unvermeidlich: 
Der Mensch schreibt, die KI ergänzt – oder beide verändern denselben Content. Damit das flüssig und konfliktfrei funktioniert, braucht es mehr als nur ein paar API-Calls. 

Mit Phoenix LiveView, PubSub und Presence bringt Elixir alles mit, was man für „Multiplayer by Default“ braucht: 

  • Wer schreibt gerade? 

  • Welche Session sieht welchen State? 

  • Was hat die KI gerade geändert? 

Elixir macht es sehr einfach, Code zu schreiben, der kollaborative Ansätze ermöglicht. Und weil der State serverseitig verwaltet wird, habt ihr automatisch Konsistenz, Synchronisierung und Conflict-Free Replication im Paket. Nice. 

Skalierung & Resilienz: Was die BEAM wirklich kann 

Jetzt wird’s spannend: Was passiert, wenn eure Anwendung plötzlich skaliert? 

In den meisten Stacks heißt das: Loadbalancer aufbohren, Microservices splitten, Autoscaling basteln, Fehlerlogs jagen. In Elixir bedeutet es: mehr Nodes dazuschalten – fertig. 

Die Architektur ist dafür gemacht: 

  • Supervision Trees sorgen dafür, dass Prozesse bei Fehlern automatisch neu starten 

  • Distributed Erlang erlaubt einfache Kommunikation innerhalb des Clusters 

  • Fault Isolation verhindert, dass einzelne Crashes das System mitreißen 

Das ist kein Versprechen – das ist bewiesen: 

📣 Case Study: Discord 

Discord nutzt Elixir seit 2015 als Rückgrat für seine Chat-Infrastruktur. Ein paar Zahlen: 

  • 12 Mio gleichzeitige Nutzer*innen 

  • 26 Mio WebSocket-Events pro Sekunde 

  • 20+ Elixir-Services 

  • 500+ Maschinen im Cluster 

  • Nur 5 Entwickler*innen betreuen das System (!) 

“In terms of real-time communication, the Erlang VM is the best tool for the job.” 
– Jake Heinz, Lead Software Engineer @ Discord 

Case Cyanview: Realtime-Kamerasteuerung beim Super Bowl 

Auch im Broadcast-Bereich punktet Elixir – zum Beispiel bei Cyanview. Die bauen Geräte, mit denen Video-Operatoren weltweit über 200 Kameras gleichzeitig steuern – in Echtzeit, mit niedriger Latenz, über MQTT und IP. 

Ihre RCP-Controller laufen mit Elixir und kommunizieren mit Embedded-Hardware, die überall auf der Welt verteilt ist. Beispiel: Die Kameras bei den Olympischen Spielen in China wurden aus Paris gesteuert – problemlos. 

Warum? 
Weil Elixir extrem gute Netzwerkintegration, Prozessisolation und eine hochverfügbare Runtime mitbringt. Cyanview musste nicht viel tun – nur Elixir richtig einsetzen. 

„Wenn eine Kamera-Verbindung abbricht, darf nicht das ganze System instabil werden. Genau hier hilft Elixirs Supervision-Mechanismus.“ 
– David Bourgeois, Gründer von Cyanview 

Warum Elixir für moderne Webanwendungen genau richtig ist 

Ob ihr eine AI-Plattform baut, ein kollaboratives Tool entwickelt oder einfach nur eine UI mit echtem Realtime-Verhalten liefern wollt – Elixir gibt euch: 

✅ Realtime-Kommunikation out-of-the-box 
✅ Skalierbare Prozesse mit minimalem Ressourcenbedarf 
✅ Verlässlichkeit durch bewährte Architektur 
✅ Entwicklerfreundliches Tooling 
✅ Geringere Infrastrukturkosten durch planbare Skalierung 

 
Fazit: Elixir ist die Lösung für viele Anwendungen 

Viele Unternehmen stehen heute vor der Entscheidung: Noch ein Node.js-Microservice? Noch ein REST-API-Layer mehr? 

Oder ein System, das auf Concurrency, Resilienz und Realtime ausgelegt ist – by Design. 

Wir bei 9elements setzen bewusst auf Elixir, wenn wir Realtime-Systeme mit AI-Logik und kollaborativen Interfaces entwickeln. Und wir unterstützen Teams dabei, das volle Potenzial auszuschöpfen – sei es mit Architekturberatung, Entwicklung oder Review. 

Wenn ihr also Performance, Realtime-UX und Skalierung wirklich ernst nehmt: Schaut euch Elixir an – und lasst uns gern darüber sprechen. 

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