Daniel Nierhauve über echte KI-Geschäftsmodelle bei 10xd am Tegernsee

Daniel Nierhauve spricht gestikulierend während seines Vortrags beim 10xd-Event am Tegernsee; er trägt ein blaues Sakko und steht vor gelbem Vorhang an einem Rednerpult.

Wir wissen es alle: KI ist überall. Zwischen LinkedIn-Posts, Prompt-Tutorials und GPT-Plugins rauscht die nächste Disruption durchs Feed. Und ja – vieles davon ist spannend. Aber ehrlich gesagt: Noch spannender ist die Frage, was am Ende wirklich bleibt. 

Beim 10xd-Innovationsforum am Tegernsee hat Daniel Nierhauve, Chief Business Officer bei 9elements, genau darüber gesprochen: Welche KI-Geschäftsmodelle funktionieren schon heute – und welche bleiben vielleicht doch in der Theorie stecken? 

Seine Keynote war ein frischer Reality-Check: Keine Visionen von AGI oder Singularität. Sondern klare Gedanken, echte Use Cases – und ein ehrlicher Blick auf Herausforderungen. 

Von Hypes, die kamen und gingen – und warum KI anders ist 

Daniel Nierhauve begann mit einem kurzen Rückblick auf die Tech-Trends der letzten Jahre: Clubhouse, NFTs, 3D-Fernseher, Cloud Gaming – alle mal kurz im Rampenlicht, dann wieder weg. Weil entweder der Nutzen fehlte, die Technologie unreif war oder das Geschäftsmodell nicht tragfähig. 

Und KI? Tickt anders. Nicht, weil alles daran perfekt wäre. Sondern weil es längst handfeste Anwendungen gibt, die in der Praxis funktionieren. KI ist kein Gimmick – sie ist eine skalierbare Basistechnologie, mit der sich reale Probleme lösen lassen. 

Was wirklich funktioniert: KI-Beispiele aus dem Alltag

 

Statt in die Glaskugel zu schauen, brachte Daniel konkrete Beispiele mit. Einige davon: 

  • Werbung: Kampagnenproduktion war früher ein logistischer Albtraum. Heute hilft KI, Kosten zu reduzieren, besser zu planen und dynamisch zu adaptieren – vom Shooting bis zur Ausspielung. 

  • Fast Food & Voice Interfaces: Bestellungen via Sprach-KI funktionieren – sogar sehr gut. Die Kombination aus LLMs und klarer Nutzerführung sorgt für smarte, flüssige Abläufe. 

  • KI in sensiblen Bereichen wie Mental Health: Hier wurde’s kritisch. Daniel warnte deutlich vor einem unreflektierten Einsatz in Therapie oder Beratung. KI kann viel – aber nicht alles. Und nicht überall. 

  • Produktsuche: KI verwandelt vage Anfragen in präzise Ergebnisse – perfekt für komplexe B2B-Szenarien. Ein großer Hebel für bessere User Experience und Conversion. 

  • Chatbots 2.0: Die neue Generation lernt mit, versteht Kontext, liefert individuelle Antworten – und ist damit weit mehr als ein glorifiziertes FAQ. 

  • Coding & Design: Erfahrene Entwickler:innen arbeiten dank KI um rund 25 % effizienter. Designer:innen profitieren von neuen Ideen in Sekunden – schneller, kreativer, iterativer. 

Herausforderungen von KI 

Natürlich läuft nicht alles rund. Laut Deloitte setzen aktuell nur 13,3 % der deutschen Unternehmen überhaupt KI ein. Gründe? Genug: 

  • Mangel an Know-how und Fachkräften 

  • Label-Missbrauch („alles ist KI“) 

  • Schlechte Datenqualität 

  • Bürokratie & interne Blockaden 

  • Angst vor Veränderung – oft zu Recht 

Was es laut Daniel braucht: Mut zur Transformation, Räume zum Lernen und das richtige Erwartungsmanagement – sowohl technisch als auch menschlich. 

Ausblick: Echtzeit, Individualisierung, Geschwindigkeit 

Der Blick in die Zukunft war klar: KI wird Alltag – ob wir wollen oder nicht. 

Noch mehr personalisierte Erlebnisse 

Noch mehr Echtzeit-Entscheidungen 

Noch mehr Daten, die genutzt und verstanden werden müssen 

Aber eben auch: Mehr Chancen, Dinge besser zu machen. Schneller. Smarter. Menschlicher, wenn man’s richtig einsetzt. 

Fazit: KI ist da – und der beste Zeitpunkt, sie sinnvoll zu nutzen, ist jetzt 

Die Keynote von Daniel Nierhauve war eine Einladung, über den KI-Hype hinauszudenken. Nicht im Sinne von „Was ist möglich?“, sondern: „Was ist machbar, sinnvoll, wirkungsvoll?“ 

Und vielleicht war das der wichtigste Takeaway am Tegernsee: 
KI wird den Unterschied machen – aber nicht durch Tools allein. Sondern durch kluge Strategien, echtes Handwerk und Menschen, die Verantwortung übernehmen

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